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AutorenbildAndreas Müller-Lewis

Change-Management - was ist das eigentlich?

Aktualisiert: 3. Jan. 2021

Was ist eigentlich Change-Management und wie wird dieser Begriff definiert?


Change-Management ist ein Oberbegriff für unterschiedliche Veränderungsansätze, z.B.

· Lean Management – Optimierung von Prozessen

· Strategisches Management - Swot Analyse oder Portfolieanalyse

· Organisationsentwicklung – Veränderung von Kultur im Unternehmen


Keiner dieser Ansätze reicht aus, um ein Unternehmen dauerhaft erfolgreich zu machen.


Egal, was im Unternehmen verändert wird, eine Veränderung führt immer dazu, dass Menschen und Mitarbeiter reagieren. Entweder sie zeigen Widerstand oder Euphorie; beide Reaktionen sind nicht gut, letzteres, weil vielleicht Risiken ausgeblendet werden. Ein Change Manager muss wissen, wie er mit Widerstand und Euphorie umgeht, um dauerhaft die Veränderungsbereitschaft im Unternehmen zu erhalten und erneuern zu können.


Mitarbeiter und Führungskräfte sind nicht veränderungsbereit. Woran liegt das?

Grundsätzlich liegt es daran, dass die Menschen „Gewohnheitstiere“ sind. Wir lieben Stabilität und Sicherheit. Wissenschaftlich betrachtet gibt es vier Barrieren, die wir nicht bereit sind zu überwinden:


1. Nicht Wissen: Wir sind desinformiert, wenn wir etwas nicht verstehen, sind wir nicht bereit mit zu machen

2. Nicht Können: Es soll zum Beispiel ein neues IT-System etabliert werden, wir sind Excel-Experten, aber das können wir nicht

3. Nicht Dürfen: Wir werden nicht beteiligt, wir dürfen nicht teilhaben und an den Konzepten mitarbeiten

4. Nicht Wollen: Diese Barriere gibt es häufig bei Menschen, die etwas zu verlieren haben, z.B. Machtverlust.


Jedem Mitarbeiter muss geholfen werden über eine oder mehrere Barrieren zu kommen!


Wie lässt sich Widerstand vermeiden oder zumindest vermindern?

Die Forschung hatte bereits in der 40igern des vergangenen Jahrhunderts gruppendynamische Forschungsansätze entdeckt. Man hatte beispielsweise verstanden, wenn Mitarbeiter in Fertigungsbetrieben mitwirken dürfen, wenn sie an der Veränderung von Prozessen in der Produktion beteiligt werden, dass sich anschließend die Produktivität wesentlich schneller und wesentlich deutlicher steigern lässt. Ein Kernsatz der Veränderung lautet auch „Betroffene zu Beteiligten“ machen.


In der Praxis stellt man jedoch häufig fest, dass Unternehmen viel zu wenig Gebrauch hiervon machen. Warum ist das so?

Es kostet Zeit, es kostet Geld. Es bedeutet schließlich eine Investition. Viele Unternehmen sind nicht bereit, diese Investition zu tätigen, weil für sie der Ausgang häufig unklar ist. Aber es ist eine Investition, die sich langfristig auszahlt. Der Umsetzungserfolg, das zeigen Studien, wird signifikant erhöht.


Wie oft scheitern Veränderungsprojekte eigentlich?

Hierauf hat die Wissenschaft keine eindeutige Antwort, es gibt auch keinen wissenschaftlichen Beleg hierfür. Man weiß nur, viele Veränderungsprozesse laufen bei weitem nicht so effizient und effektiv, wie sie ablaufen sollten. Das ist alles. Aber es zeigt auch, welchen Bedarf es für Changemanagement tatsächlich gibt.


Was sind die Erfolgsfaktoren für Veränderungsmanagement? Woran liegt es, dass Veränderungsprozesse erfolgreich sind oder nicht?

Im Kern sind es vier Faktoren:


1. Commitment: Die Führungskräfte müssen bereit sein, sich selbst zu verändern und die Veränderung des Unternehmens mitzutragen. Sie müssen einig sein und an einem Strang ziehen.

2. Change Manager: Am Anfang startet man ohne Change Manager und erst nach drei vier Monaten stellen sich die ersten Widerstände ein. Es ist wichtig, dass man einen Change Manager frühzeitig hat.

3. Partizipation: Wenn man Mitarbeiter führzeitig in die Veränderung einbezieht, sie an Konzepten beispielsweise mitarbeiten lässt, wird die Veränderung wesentlich wirksamer und erfolgreicher umgesetzt.

4. Kommunikation: Bei Veränderungsprozessen kann man nicht zu viel kommunizieren, wichtig ist, weil die Veränderung von dem Menschen einiges verlangt, dass man über verschiedene Kanäle kommuniziert; wichtig ist auch, dass die Führungskräfte persönlich mit den Mitarbeitern sprechen. Wichtig ist außerdem, dass man eine lebendige und kulturkonforme Sprache findet, kein denglisch oder Beratersprech.


Change-Management ist keine exklusive Aufgabe für einen Change Manager, sondern ist eine Aufgabe für alle Führungskräfte und Mitarbeiter. Nur wer bereit ist, die Veränderung mitzutragen, ist in der Lage die Veränderung im Unternehmen zum Erfolg zu führen.

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